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De / Unendlich Munition
aka: Bottomless Magazines

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Einer der beliebtesten Cheats in Videospielen ist der, der einem einen unendlichen Vorrat an Munition gibt. Dabei gibt's zwei Varianten: Die eine kommt in Form von zahllosen geladenen Zusatzmagazinen, so daß man nachladen kann, so oft man will oder muß. Die andere füllt die ganze Munition auf einmal in die Waffe, so daß man nicht mal nachladen muß, und tritt besonders in Spielen in Erscheinung, in denen man nicht nachladen kann.

Wenn man sich allerdings weniger interaktive Fiktion ansieht, etwa Filme oder Serien, dann scheinen viele Charaktere den Unendlich-Munition-Cheat Im Wahren Leben eingeben zu können. Denn häufiger als nicht werden aus Schußwaffen mehr Schüsse abgegeben, als die Art Waffe oder das Modell ohne Nachladen abgeben könnte. Aus großkalibrigen Trommelrevolvern etwa mit fünf oder sechs Kammern, von denen eigentlich auch noch eine aus Sicherheitsgründen leer bleiben sollte, werden schon mal zehnmal abgefeuert, ohne nachzuladen.

Noch mehr Spaß macht das mit vollautomatischen Waffennote . Eine Uzi oder MAC-10 hat maximal 32 Schuß, aber wenn sie im Film auf Dauerfeuer geschaltet sind, kann man mit ihnen länger schießen als mit realen Maschinengewehren – auch weil Schußwaffen in der Fiktion nie heißlaufen, kann die kleine Maschinenpistole 100 Schuß in einem Durchgang abgeben. Hollywood schafft es sogar, die Tommy Guns mit Trommelmagazinen in 30er-Jahre-Gangsterfilmen mehr als hundertmal schießen zu lassen – und dann wird entweder der Schütze seinerseits erschossen, oder es gibt nichts mehr, worauf es sich zu schießen lohnt.

Selbst Vorderlader, die eigentlich nach jedem Schuß mehrere Minuten zum händischen Nachladen bräuchten, haben auf einmal mehrere Schuß Munition.

Nachgeladen wird in der Fiktion auch, aber eher nicht, weil das jeweilige Waffenmodell eben nur soundsoviel Schuß hat. Man will den Zuschauer ja nicht mit technischen Details langweilen. Nein, entweder wird ein dramatischer Effekt dadurch erzeugt, daß dem Heldennote  die Muni ausgeht und er entweder vorübergehend oder endgültig nicht mehr weiterballern kann. Oder die Munition geht zu Ende, damit Der Held Unorthodox Nachladennote  kann, um zu zeigen, wie Badass er ist. Oder das gute alte Spielchen "Nur Noch Eine Kugelnote " wird gespielt bzw. die Kugeln werden gezähltnote .

Selbstverständlich geht dem Oberschurken und seinen Handlangern nie vor den Guten die Munition aus. Das einzige, was die am Schießen hindern könnte, ist Ladehemmungnote . Um so seltener treffen sie allerdingsnote .

In einigen Videospielen ist Unendlich Munition sogar sinnvoll, nämlich dann, wenn ein begrenzter Munitionsvorrat dem Spiel hinderlich und Nachladen zu aufwendig wäre, etwa bei Bordkanonen in Luftkampfspielen. Gegner müssen für gewöhnlich nie nachladen, geschweige denn, daß ihnen jemals die Munition ausgingenote . Sie können ballern, soviel sie lustig sind, und wenn man sie erledigt, findet man bei ihnen eine voll geladene Waffe.

Diese Trope gilt ganz besonders für Strahlenwaffennote , die fast immer beliebig oft beliebig viel schießen können.

Tritt gern auf in Kombination mit Kugelhagelnote  und steht meist im Gegensatz zu Tropen wie Nur Noch Eine Kugelnote , Kugeln Zaehlennote , Unorthodox Nachladennote  und Wegwerf Waffennote .


Beispiele

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    De/Realfilme 
  • Rambo vermeidet diese Trope – interessanterweise für diejenigen, die glauben, der Film sei eine Ballerorgie. Rambo trägt nur das M60 und ein Stück Munitionsgurt bei sich ohne die Möglichkeit, sich zusätzliche Munition zu besorgen, und muß daher mit der Munition haushalten.
  • In der Rambo-Serien-Verballhornung Hot Shots – Der zweite Versuch gibt es eine Szene, in der Topper Harley an Bord eines Flußbootes steht und mit einem Maschinengewehr auf ein gegnerisches Boot schießt, und zwar pausenlos. Toppers Boot wird versenkt, aber er steht am Ende noch auf dem aus dem Wasser ragenden Bug, und der Haufen aus leeren Patronenhülsen aus dem MG geht ihm bis zur Hüfte.
    • Toppers Pfeilköcher dagegen hat nicht Unendlich Munition. Als seine Sprengpfeile alle sind, nimmt er sich als Geschoß einfach ein Huhn.
  • Auch der Weird Al Yankovic-Film UHF Sender Mit Beschraenkter Hoffnung nimmt die späteren Rambo-Filme auf die Schippe. Als Rambo-Ersatz ballert George (Weird Al) um sich mit einem Maschinengewehr, das er nicht nur nie nachladen muß, sondern das er überhaupt nicht laden muß, denn in der Waffe steckt kein Gurt.
    • Einer der gegnerischen Soldaten versucht, George mit einer Maschinenpistole (mit Stabmagazin, das ist ja kein Gangsterfilm) zu erschießen. Er schießt ohne Nachladen bestimmt hundert Kugeln auf George ab, und zwar aus etwa einem Meter Entfernung, und trifft nicht einmal.
  • Scarface hat mehr vollautomatische als andere Schußwaffen, und jede einzelne davon hat Unendlich Munition. Der einzige, der je nachladen muß, ist Tony Montana selber im Showdown – nach derart vielen Kugeln, daß er statt dessen eigentlich den Lauf an seinem Sturmgewehr austauschen müßte.
  • Schußwaffen in John Woos Hongkong-Blutopern haben fast immer Unendlich Munition, außer die Handlung verlangt etwas anderes. Woo kann die Faszination amerikanischer Zuschauer für dramatische Nachladeszenen nicht nachvollziehen und bevorzugt selbst den permanenten Kugelhagelnote .
  • In Predator kann Old Painlessnote  minutenlang den Busch niedermähen. Sie hat zwar ein für eine tragbare Waffe enorm großes Magazin, aber auch eine extreme Feuerrate und verfeuert in dieser einen Szene soviel Munition, daß dafür eigentlich ein eigener Lkw notwendig wäre.
  • Variante mit Pfeilen: In der Peter-Jackson-Verfilmung von Der Herr Der Ringe hat Legolas im Gegensatz zum Buch fast immer einen randvollen Köcher, und es gibt nur eine Stelle, in der er nur noch wenige Pfeile hat.

    De/Realserien 
  • Sledge Hammer kann praktisch immer beliebig oft schießen, ohne nachzuladen. Das heißt, eigentlich scheint er gar nicht laden zu müssen, denn man sieht in Susisnote  Trommel nie Patronen stecken, die Kammern sind immer leer.

    De/Videospiele 
  • Wie oben schon erwähnt: Computergegner haben meistens nur ein Magazin, das ist aber immer geladen, so daß sie nicht nachladen müssennote . Gerechtfertigt dadurch, daß das unnötig Speicher- und Rechenkapazität verbrauchen und gleichzeitig die Gegner schwächen würde.
  • Frühe Ego Shooternote  hatten keine Ladeanimationen, so daß die Munition nicht in Magazine oder ähnliches eingeteilt war. Man konnte ballern, bis die Munition alle war, und wenn man Unendlich Munition anwendete, konnte man unausgesetzt ballern. Es war schon etwas Besonderes, als Doom eine coole Ladesequenz für die Schrotflinte einführte.
  • Bei einigen Spielen, z. B. Driv3r, hat man die kleinste, schwächste Schußwaffe immer, und auch wenn sie nachgeladen werden muß, so scheint man trotzdem ständig unendlich viele geladene Magazine dafür mit sich herumzutragen, denn für diese eine Waffe hat man immer Munition.
  • In Tomb Raider kann Lara Croft in ihre Schußwaffen jeweils alles an vorhandener Munition gleichzeitig laden, denn nur einige besondere Waffen müssen nachgeladen werden. Die Pistolen, die sie immer trägt, haben dann auch noch Unendlich Munition.
  • In Echtzeit-Strategiespielennote  haben für gewöhnlich alle Figuren Unendlich Munition, denn es würde zu weit führen, für dutzendweise winzige Spielfiguren jeweils die vorhandene Munition zu berechnen und Nachladeanimationen zum Einsatz zu bringen.
  • Stunt Island hat überhaupt keine Munitionszähler, man hat je nach Flugzeugtyp unendlich viele Patronen für die Bordkanonen, Raketen und Fallbomben. Allerdings hat Stunt Island Kintopp als Thema, statt realer Luftkämpfe spielt man also ohnehin nur in Filmszenen, und es gibt eh nicht viel, was man zerschießen könnte.

Alternative Title(s): Bottomless Magazines

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